Eindrücke aus der Greifswalderstraße 253a zu Projektbeginn (Bilder: Matthias Marx)
Um dem Strukturverfall im vorpommerschen Hinterland die Stirn zu bieten, nahm die Kleinstadt Loitz 2015 am bundesweiten Wettbewerb „Zukunftsstadt 2030+“ teil
Eine der Projektideen, die konkurrierende Städte wie Berlin, Freiburg und Ulm blass aussehen ließ: Loitz lockt kreative Großstadtmenschen mit einem Basiseinkommen in seine leerstehenden Häuser – für die sie als Gegenleistung ein Nutzungskonzept erstellen sollen.
Doch hier geht es um viel mehr als die kurzfristige Belebung alter Stadtruinen. Es geht um nicht weniger als die Zukunft einer ganzen Region. Denn dieses Haus steht symbolisch für die Landflucht, von der besonders das Vorpommersche Hinterland betroffen ist. Um daran etwas zu ändern, braucht es schon mutigere Ansätze als der guten alten Zeit nachzutrauern.
Deshalb holten sich Stadtverwaltung und Bürgermeister:in Unterstützung vom fint e.V. um gemeinsam einzigartige Projektideen für die Teilnahme am Wettbewerb zu entwickeln, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgerufen wurde.
Und so entstand u.a. das Pilotprojekt "Dein Jahr in Loitz", das nun Schule machen möchte. Ein Experiment, das die Region attraktiver und lebenswerter gestalten und andere Gemeinden inspirieren kann, unserem unbürokratischen, einladenden Weg zu folgen.
Bis zum 30.09.2020 konnten sich Interessierte auf Freiraum, Basiseinkommen, mietfreies Wohnen und Entfaltungsmöglichkeiten bewerben, die es in großen Städten mittlerweile kaum noch gibt.
Unserem Aufruf folgten unglaubliche 93 kreative und ausführliche Bewerbungen von mutigen Menschen, die sich dem mehrstufigen Auswahlprozess stellten. Neben digitalen Begehungen mit Fragerunden boten wir die Möglichkeit, bei einem Tag der offenen Tür das Haus in der Greifswalder Str. 253a genauer unter die Lupe zu nehmen und um Loitz, das Peenetal, seine Anwohner*innen und potentielle Tandempartner*innen kennenzulernen.
Alle Werbemaßnahmen und Details zur Kampagne findet ihr hier.
Nach einer ersten Auswahlrunde standen im Dezember noch 17 Bewerber*innen im Finale. Die Entscheidung über den Einzug ins Haus übernahmen die Menschen vor Ort mit Stimmzetteln und die Netzgemeinde in einem Online-Voting.
Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen konnte das Team Annika & Rolando die Abstimmung schließlich für sich entscheiden. Und am 13. April 2021 war es dann endlich soweit: Die beiden Großstadtkinder ziehen tatsächlich nach Loitz und wagen den Ausstieg auf Zeit. Von den Metropolen dieser Welt ins Peenetal. Um ihre Reise zu dokumentieren schufen wir ihnen zusätzliche Blogging-Möglichkeiten auf Instagram, Facebook und YouTube.
Im Rahmen des Wettbewerbs „Zukunftsstadt 2030+“ haben wir schon Großartiges umgesetzt und noch viel Großartigeres in Planung. Wie zum Beispiel die Zukunftsprojekte STÄRKE:RE:FORM - Wettbewerb für nachhaltiges Design im ländlichen Raum oder das Festival neolink.
Eine Übersicht aller Projekte und regelmäßige Updates findest du auf:
www.zukunftsstadt-peenetal-loitz.de
Und hier geht es zur offiziellen Seite der Stadt Loitz.
Du hast Fragen an Annika & Rolando oder über das Projekt?
Dann schreib uns an: info@de-loite.de
Alternativ erreichst du uns hier: